Mutares steigert Konzernumsatz im ersten Halbjahr um 60 % – Ziel von mindestens EUR 4,0 Mrd. Konzernumsatz für 2022

  • Umsatzerlöse aus Beratungsdienstleistungen und Management Fees der Mutares-Holding klettern im ersten Halbjahr 2022 um über 25 % auf EUR 28,7 Mio. (1. Halbjahr 2021: EUR 22,8 Mio.)
  • Jahresüberschuss der Mutares Holding liegt im ersten Halbjahr 2022 bei EUR 14,2 Mio. (1. Halbjahr 2021: EUR 19,9 Mio.)
  • Konzernumsatz steigt um 60 % auf Rekordwert von EUR 1.754,6 Mio. (1. Halbjahr 2021: EUR 1.093,9 Mio.)

München, 11. August 2022 – Die Mutares SE & Co. KGaA (ISIN: DE000A2NB650) („Mutares“ oder „Mutares-Holding“ und, zusammen mit ihren Tochterunternehmen, „Mutares-Konzern“) hat heute die Zahlen für das erste Halbjahr 2022 veröffentlicht. Der Geschäftsverlauf in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2022 war insbesondere von einer erneut hohen Transaktionsdynamik geprägt.

Erfolgreiche Entwicklung auf Holding- und Konzernebene

Die Umsatzerlöse der Mutares-Holding aus Beratungsleistungen an verbundene Unternehmen und Management Fees stiegen im ersten Halbjahr 2022 um mehr als 25 % auf EUR 28,7 Mio. (1. Halbjahr 2021: EUR 22,8 Mio.) an. Der Anstieg ist eine Folge der hohen Transaktionsaktivität der Vergangenheit und eines dadurch vergrößerten Portfolios. Umsatzerlöse und Dividenden aus dem Portfolio ergeben das sog. „Portfolio Income“, welches sich für das erste Halbjahr 2022 auf EUR 32,6 Mio. (1. Halbjahr 2021: EUR 23,0 Mio.) beläuft. Im Ergebnis ergibt sich für das erste Halbjahr 2022 ein Jahresüberschuss von EUR 14,2 Mio., gegenüber EUR 19,9 Mio. im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf den positiven Effekt aus dem Verkauf der Anteile an der STS Group AG im Vorjahreszeitraum zurückzuführen.

Der Mutares-Konzern erzielte im ersten Halbjahr 2022 Umsatzerlöse von EUR 1.754,6 Mio. (1. Halbjahr 2021: EUR 1.093,9 Mio.). Der Anstieg ist insbesondere auf die hohe Akquisitionsaktivität im zweiten Halbjahr 2021 sowie im Berichtszeitraum selbst zurückzuführen. Die Gewinne aus günstigem Erwerb („Bargain Purchase“) waren erneut ein wesentlicher Treiber für das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) des Konzerns, das sich im ersten Halbjahr 2022 auf EUR 66,0 Mio. belief. Das Konzern-EBITDA des ersten Halbjahres 2021 von EUR 411,5 Mio. war im Wesentlichen durch den Gewinn aus dem Erwerb von Lapeyre getrieben. Das insbesondere um die Einflüsse aus den geschäftsmodellimmanent regelmäßigen Veränderungen in der Zusammensetzung des Portfolios bereinigte Adjusted EBITDA beläuft sich für das erste Halbjahr 2022 auf EUR -32,9 Mio. (1. Halbjahr 2021: EUR -4,6 Mio.) und wurde in starkem Maße durch die externen Rahmenbedingungen, allen voran durch die rückläufigen Absatzvolumina und erhebliche Preissteigerungen im Bereich von Energie und Rohmaterialien insbesondere im Segment Automotive & Mobility, belastet. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2022 zeigte sich speziell im Segment Goods & Services gegenüber dem Jahresbeginn eine substanziell verbesserte Profitabilität.

Hohe Transaktionsdynamik auf Kauf- und Verkaufsseite

Auf der Transaktionsseite zeigt Mutares wie angekündigt eine weiterhin hohe Dynamik: So konnten im ersten Halbjahr 2022 vier Akquisitionen erfolgreich abgeschlossen und das Portfolio entsprechend erweitert werden. Toshiba Transmission & Distribution Europe, die mittlerweile unter Balcke-Dürr Energy Solutions firmiert, stärkt seit Februar 2022 als Add-on-Akquisition die Balcke-Dürr Group. Frigoscandia hat im April 2022 die Übernahme von Polar Frakt, einem Anbieter von Logistikdienstleistungen in Norwegen, abgeschlossen. Mit der Übernahme des Sheffield-Geschäfts von Allegheny Technologies Incorporated, das nun als Special Melted Products firmiert, hat Mutares einen Anbieter von robusten Qualitätsprodukten aus niedrig legierten Stählen, rostfreien Stählen und Superlegierungen auf Nickelbasis als neue Plattforminvestition im Bereich Engineering & Technology übernommen. Eine weitere Plattform kam mit dem Erwerb von Vallourec Bearing Tubes unter der künftigen Firmierung VALTI hinzu.

Darüber hinaus hat Mutares im ersten Halbjahr 2022 für vier weitere Plattform-Akquisitionen Vereinbarungen unterzeichnet, deren Vollzug für die zweite Jahreshälfte 2022 vorgesehen ist. Nach Ablauf des ersten Halbjahres 2022 konnte ferner bereits die Übernahme von Sealynx International als Add-on-Akquisition für die SFC Solutions Group abgeschlossen sowie mit Sirti Energia eine weitere Add-on-Akquisition unterzeichnet werden, welche EXI aus dem Segment Goods & Services verstärken soll.

Auf der Exit-Seite konnten im ersten Halbjahr 2022 bereits zwei erfolgreiche Verkäufe vermeldet werden: Der Verkauf der BEXity-Anteile an den niederländischen Logistikkonzern Raben Group wurde Ende Februar 2022 abgeschlossen. Im Juni 2022 hat Frigoscandia zudem den Verkauf ihrer französischen Tochtergesellschaft an das französische Logistikunternehmen Olano Services abgeschlossen.

Herausforderungen durch externe Rahmenbedingungen

Die Nachwirkung der COVID-19-Krise, die abnormale Situation an den Rohstoffmärkten und der Krieg in der Ukraine haben einen negativen Einfluss auf die Ertragslage sowie die Cashflows der Portfoliounternehmen im Mutares-Konzern. Der Krieg in der Ukraine mit all seinen indirekten Auswirkungen wie Störungen der Lieferketten, signifikanten Preissteigerungen für Rohmaterialien, Vorprodukte und Energie, sowie die sich insgesamt daraus ergebende Abschwächung der Konjunktur beeinflussen den Geschäftsverlauf im Mutares-Konzern negativ.

Mutares hat mit dem gesamtem Management-Team und den Geschäftsleitungen und Belegschaften der Portfoliounternehmen zahlreiche Maßnahmen zur Abfederung der direkten und indirekten Auswirkungen auf Liquidität und Ertragskraft ergriffen. Dennoch sieht der Vorstand die künftige Entwicklung der Portfoliounternehmen und des Konzerns insgesamt in Bezug auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage maßgeblich beeinflusst vom weiteren Verlauf des Kriegs in der Ukraine und den genannten indirekten Auswirkungen daraus auf die Lieferketten, Beschaffungspreise sowie die konjunkturelle Lage insgesamt.

Umsatzwachstum in allen drei Segmenten

Die Umsatzerlöse des Segments Automotive & Mobility beliefen sich im Berichtszeitraum auf EUR 457,5 Mio. (1. Halbjahr 2021: EUR 353,0 Mio.). Vor allem die Umsatzbeiträge der im zweiten Halbjahr 2021 erworbenen Light Mobility Solutions trugen zum deutlichen Umsatzanstieg des Segments bei. Das EBITDA des Segments betrug im ersten Halbjahr 2022 EUR -40,3 Mio. (1. Halbjahr 2021: EUR -2,6 Mio.), das Adjusted EBITDA lag bei EUR -36,5 Mio. (1. Halbjahr 2021: EUR 4,7 Mio.). Beide Kennzahlen waren von externen Faktoren, insbesondere rückläufigen Absatzvolumina und erheblichen Preissteigerungen im Bereich von Energie und Rohmaterialien, negativ beeinflusst.

Die Beteiligungen des Segments Engineering & Technology erzielten im ersten Halbjahr 2022 Umsatzerlöse von EUR 551,2 Mio. (1. Halbjahr 2021: EUR 413,1 Mio.). Zum Umsatzanstieg trugen insbesondere die vollständige Einbeziehung der im Laufe des ersten Halbjahres 2021 erworbenen Beteiligungen (La Rochette Cartonboard und Clecim) sowie die Akquisitionen des Berichtszeitraums (Balcke-Dürr Energy Solutions, Special Melted Products und VALTI) bei. Aus den im ersten Halbjahr 2022 abgeschlossenen Akquisitionen resultierten Gewinne aus günstigem Erwerb („Bargain Purchase“) von insgesamt EUR 104,8 Mio. (1. Halbjahr 2021: EUR 53,8 Mio.), die zu einem erneut deutlich positiven Segment-EBITDA von EUR 99,6 Mio. (1. Halbjahr 2021: EUR 35,3 Mio.) beitrugen. Das Adjusted EBITDA von EUR 0,9 Mio. (1. Halbjahr 2021: EUR -7,1 Mio.) konnte insbesondere aufgrund der positiven Entwicklung bei La Rochette, Royal de Boer und Clecim erfreulich gesteigert werden.

Die Umsatzerlöse des Segments Goods & Services beliefen sich im ersten Halbjahr 2022 auf EUR 746,8 Mio. (1. Halbjahr 2021: EUR 327,9 Mio.). Der deutliche Umsatzsprung gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 ist dabei vor allem akquisitionsbedingt und resultiert unter anderem aus dem Erwerb von Lapeyre zum 1. Juni 2021, der gemessen am Umsatz und an der Anzahl der Mitarbeiter größten Akquisition der Mutares-Historie. Ferner trug auch die Akquisition von Frigoscandia zum Ende des Geschäftsjahres 2021 zum Anstieg der Umsatzerlöse im Berichtszeitraum bei. Damit konnte vor allem der Effekt aus dem Verkauf von BEXity im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022 überkompensiert werden. Das Segment-EBITDA betrug im Berichtszeitraum EUR 6,1 Mio. (1. Halbjahr 2021: EUR 404,0 Mio.), das Adjusted EBITDA verbesserte sich auf EUR -0,2 Mio. (1. Halbjahr 2021: EUR -3,8 Mio.). Beim EBITDA ist zu beachten, dass im Vorjahreszeitraum Gewinne aus günstigem Erwerb in Höhe von EUR 401,5 Mio., allen voran für die Akquisition von Lapeyre, das Segment-EBITDA positiv beeinflussten. Die Verbesserung des Adjusted EBITDA ist eine Folge der erfreulichen operativen Entwicklung, insbesondere bei Frigoscandia, SABO und Terranor.

Das Adjusted EBITDA fluktuiert signifikant entlang der drei Phasen der Wertschöpfung, die Beteiligungen üblicherweise während ihrer Zugehörigkeit zur Mutares Group durchlaufen (Realignment, Optimization und Harvesting).

Operative Phase im Rahmen des Wertschöpfungszyklus Zugeordnete Beteiligungen zum 30. Juni 2022 Umsatz in EUR Mio. Adj. EBITDA1 in EUR Mio.
Realignment Automotive & Mobility

  • LMS
  • PrimoTECS Group
  • iinovis Group

Engineering & Technology

  • Special Melted Products
  • Gemini Rail & ADComms Group
  • VALTI

Goods & Services

  • Lapeyre Group
  • FASANA
  • Asteri Facility Solutions
660,6 -38,0
Optimization Automotive & Mobility

  • ESF Industrial Solutions Group
  • KICO & ISH Group
  • Plati Group

Engineering & Technology

  • Lacroix+Kress
  • Balcke-Dürr Group

Goods & Services

  • Frigoscandia Group
  • keeeper Group
  • Ganter Group
  • Repartim Group
  • EXI
600,0 -19,1
Harvesting Engineering & Technology

  • Donges Group
  • La Rochette Cartonboard
  • Clecim
  • Royal de Boer & Japy Tech Group

Goods & Services

  • Terranor Group
  • SABO
494,9 +21,2

1) Das Adjusted EBITDA ist eine um Sondereffekte insbesondere aufgrund der Einflüsse aus den geschäftsmodellimmanent regelmäßigen Veränderungen in der Zusammensetzung des Portfolios bereinigte EBITDA-Steuerungskennzahl. Basis für die Berechnung bildet das berichtete Konzern-EBITDA, bereinigt um transaktionsbedingte Effekte (Gewinne aus günstigem Erwerb bzw. Entkonsolidierungseffekte) sowie Restrukturierungs- und sonstige Einmalaufwendungen.

Ausblick

Mit den sich bietenden Opportunitäten durch die externen Rahmenbedingungen, ins­besondere der sich abschwächenden konjunkturellen Lage, und in Kombination mit einer gut gefüllten Pipeline für Akquisitionen geht der Vorstand weiterhin davon aus, im Gesamtjahr 2022 wie angekündigt ein Transaktionsaufkommen mindestens auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2021 zu erreichen.

Der Vorstand sieht die künftige Entwicklung der Portfoliounternehmen und des Konzerns insgesamt in Bezug auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage aber maßgeblich beeinflusst vom weiteren Verlauf des Kriegs in der Ukraine und den als indirekte Auswirkungen einhergehenden Störungen der Lieferketten, signifikanten Preissteigerungen für Rohmaterialien, Vorprodukte und Energie, sowie eine sich insgesamt ergebende Abschwächung der Konjunktur. Es besteht somit das Risiko für einzelne Portfoliounternehmen im Mutares-Konzern, dass sich der deutliche Anstieg der Beschaffungspreise sowie das Wegbrechen von Umsätzen negativ auf das Ergebnis sowie die Finanzlage der Gesellschaften auswirkt sowie die Restrukturierungsprozesse verlangsamt.

Der Jahresüberschuss der Mutares-Holding soll regelmäßig in einer Spanne von 1,8 % bis 2,2 % der konsolidierten Umsatzerlöse des Mutares-Konzerns liegen. Ausgehend von erwarteten Umsatzerlösen für den Mutares-Konzern von mindestens EUR 4,0 Mrd. erwartet der Vorstand daher einen Jahresüberschuss in Höhe von EUR 72 Mio. bis EUR 88 Mio. im Geschäftsjahr 2022. Dazu sollen alle Quellen, aus denen sich der Jahresüberschuss der Mutares SE & Co. KGaA grundsätzlich speist, nämlich einerseits die Umsatzerlöse aus dem Beratungsgeschäft und andererseits die Dividenden von Portfoliounternehmen sowie Exit-Erlöse aus dem Verkauf von Beteiligungen, beitragen. Eine Vielzahl an Beteiligungen hat die letzte der drei Phasen des Wertschöpfungszyklus von Mutares, die sog. Harvesting-Phase, erreicht. Somit ist davon auszugehen, dass die Beiträge der Exit-Erlöse aus dem Verkauf von Beteiligungen in den nächsten Jahren steigen werden. Naturgemäß stellen diese jedoch den volatilsten Teil mit einem in der Regel signifikant positiven Beitrag zum Jahresüberschuss eines Geschäftsjahres dar. Der Vorstand geht somit aufgrund der aktuellen Planungen davon aus, dass auch für das Geschäftsjahr 2022 ein ausreichend hoher Jahresüberschuss erzielt werden kann, um die Dividendenfähigkeit der Mutares SE & Co. KGaA mindestens auf dem Niveau der Markterwartung sicherzustellen.

Mit der wachsenden lokalen Präsenz im Zusammenspiel mit dem aufgebauten Vertrauen und der bisherigen Erfolgsbilanz ergeben sich umfangreiche Wachstumschancen. Diese spiegeln sich auch in den ambitionierten Wachstumszielen wider, deren Horizont erweitert wurde: Bis zum Geschäftsjahr 2025 sehen diese nunmehr einen Anstieg des Konzernumsatzes auf EUR 7,0 Mrd. vor. Der Vorstand ist davon überzeugt, dass gerade in den kommenden Jahren die Früchte der sehr erfolgreichen Akquisitionsphase startend im Jahr 2020 geerntet werden, nicht zuletzt mit zwei der größten Beteiligungen Lapeyre Group und LMS.

Telefonkonferenz heute um 14:00 Uhr

Für Analysten, Investoren und Pressevertreter wird heute um 14:00 Uhr (MESZ) eine Video- und Telefonkonferenz (Webcast) in englischer Sprache stattfinden. Anmeldungen hierfür sind möglich per E-Mail an [email protected]. Die per Webcast gezeigte Präsentation kann unter https://ir.mutares.com/veroeffentlichungen/ heruntergeladen werden.

Kapitalmarkttag am 20. Oktober 2022

Der Kapitalmarkttag 2022 der Mutares SE & Co. KGaA findet am 20. Oktober 2022 im FIFTY HEIGHTS in Frankfurt am Main statt. Während des Kapitalmarkttags wird der Vorstand Einblicke in die jüngsten Entwicklungen geben und die zukünftige Strategie skizzieren. Zudem werden auch Portfoliomanager einen tiefgreifenden Eindruck über die aktuellen Entwicklungen ausgewählter Portfoliounternehmen vermitteln.