Geschäftsjahr 2021: Jahresüberschuss der Mutares Holding steigt auf Rekordniveau von EUR 50,7 Mio. – weiterer Anstieg auf mindestens EUR 72,0 Mio. für 2022 erwartet
- Umsatzerlöse aus Beratungsdienstleistungen und Management Fees der Mutares Holding wachsen um 58 % auf Rekordniveau von EUR 50,5 Mio. (Vorjahr: EUR 31,9 Mio.)
- Jahresüberschuss der Mutares Holding für das Geschäftsjahr 2021 steigt um 52 % auf EUR 50,7 Mio. (Vorjahr: EUR 33,4 Mio.)
- Jahresüberschuss pro Aktie von EUR 2,46 (Vorjahr: EUR 2,16), Dividende je Aktie von EUR 1,50 geplant (Vorjahr: EUR 1,50)
- Konzernumsatz steigt um 58 % auf EUR 2.504,0 Mio. (Vorjahr: EUR 1.583,9 Mio.), Konzern-EBITDA bei EUR 566,5 Mio. (Vorjahr: EUR 142,7 Mio.)
- Transaktionspipeline mit Umsatzvolumen von rund EUR 11 Mrd.
- Robustes Geschäftsmodell ermöglicht aktuelle Prognose für den Jahresüberschuss der Mutares Holding für das Geschäftsjahr 2022 zwischen EUR 72 Mio. und 88 Mio. bei einem Konzernumsatz von mind. EUR 4 Mrd.; Guidance für das Geschäftsjahr 2023 bekräftigt
München, 12. April 2022 – Die Mutares SE & Co. KGaA (ISIN: DE000A2NB650) hat heute die Zahlen für das Geschäftsjahr 2021 veröffentlicht. Sowohl auf Ebene der Gesellschaft selbst („Mutares Holding“) als auch im Konzern („Mutares Group“) wurden dabei neue Rekordwerte verzeichnet.
Hoher Jahresüberschuss in Mutares Holding und Dividendenvorschlag von EUR 1,50 je Aktie
Die Umsatzerlöse der Mutares Holding, die aus Beratungsleistungen und Management Fees aus den Portfoliounternehmen resultieren, erhöhten sich im Geschäftsjahr 2021 auf EUR 50,5 Mio. (Vorjahr: EUR 31,9 Mio.). Der Anstieg um 58 % ist auf die hohe Transaktionsaktivität mit 14 abgeschlossenen Zukäufen und das entsprechend größere Portfolio zurückzuführen. Unter dem Strich ergab sich ein Jahresüberschuss von EUR 50,7 Mio. nach EUR 33,4 Mio. im Vorjahr oder entsprechend EUR 2,46 pro Aktie[1] (Vorjahr: EUR 2,16).
An der erfolgreichen Entwicklung und den lukrativen Exit-Transaktionen mit überplanmäßigen ROIC im Geschäftsjahr 2021, allen voran der Verkauf der STS Group an die Adler Pelzer Group mit einem Beitrag zum Jahresüberschuss der Mutares Holding in Höhe von EUR 25,4 Mio., sollen die Aktionäre entsprechend der nachhaltigen Ausschüttungspolitik teilhaben. Der Vorstand schlägt daher vor, für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende von EUR 1,50 je Aktie auszuschütten (Vorjahr: EUR 1,50 je Aktie). Gerade in herausfordernden Zeiten – insbesondere vor dem Hintergrund der Unsicherheit aufgrund des kriegerischen Konflikts in der Ukraine, anhaltender Turbulenzen auf den Rohstoffmärkten und noch nicht vollständig überwundener Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie – unterstreicht dies die Robustheit des Mutares-Geschäftsmodells und das starke Engagement des Vorstands, die Aktionärinnen und Aktionäre weiter am Erfolg teilhaben zu lassen.
Ferner schlägt die Verwaltung der Hauptversammlung Frau Raffaela Rein als neues Mitglied und zur Nachfolge von Herrn Prof. Dr. Micha Bloching vor. Raffaela Rein verfügt aufgrund ihrer Ausbildung (CFA, Investment Management Certificate) über einschlägige Kompetenzen im Bereich Investments und Beteiligungsmanagement. Durch ihre langjährige Tätigkeit als Unternehmerin ist sie mit einer Vielzahl der für die Mutares SE & Co. KGaA relevanten Themen bestens vertraut. Zusätzlich verfügt sie über internationale Erfahrung und Sachverstand auf den Gebieten der Digitalisierung sowie Nachhaltigkeit.
„Wir möchten auch für das Geschäftsjahr 2021 unsere Aktionäre am herausragenden Erfolg der Mutares beteiligen. In Anbetracht der aktuellen Gesamtsituation halten wir eine Dividendenpolitik mit Augenmaß für angemessen und fühlen uns bestens aufgestellt für das Fortschreiben der Mutares Erfolgs- und Wachstumsstory. Ich bin sehr stolz auf meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auf das, was wir zusammen in 2021 erreicht haben“, sagt Robin Laik, Gründer und Hauptaktionär der Mutares SE & Co. KGaA.
Rekordwerte auch auf Konzernebene
Auf Konzernebene erzielte Mutares im Geschäftsjahr 2021 konsolidierte Umsatzerlöse von EUR 2.504,0 Mio. (Vorjahr: EUR 1.583,9 Mio.). Der deutliche Zuwachs ist insbesondere das Resultat der nachhaltig hohen Akquisitionsaktivität.
Das Konzern-EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) belief sich im Geschäftsjahr 2021 auf EUR 566,5 Mio. (Vorjahr: EUR 142,7 Mio.). Für den Anstieg, nahezu eine Vervierfachung des Vorjahreswertes, waren die sehr hohe Transaktionstätigkeit und die mit den umfangreichen Akquisitionen verbundenen Gewinne aus günstigem Erwerb („Bargain Purchase“) der wesentliche Treiber.
Das Adjusted EBITDA[2] lag bei EUR -41,3 Mio. (Vorjahr: EUR -28,8 Mio.) und wurde insbesondere von den Preissteigerungen auf den Beschaffungsmärkten sowie den noch negativen Ergebnisbeiträgen der in den vergangenen zwölf Monaten erworbenen Beteiligungen belastet. Trotz der nun seit zwei Jahren anhaltenden COVID-19-Pandemie und großer Herausforderungen an den Beschaffungsmärkten haben sich wesentliche Portfoliounternehmen in 2021 gut entwickelt. Im Verlauf des Geschäftsjahres 2021 wurden umfassende operative Verbesserungsprogramme initiiert und umgesetzt, wobei sich insbesondere BEXity, Lacroix + Kress, KICO Group, SABO und die Terranor Group sehr positiv entwickelten. Auch die Restrukturierung bei Lapeyre verläuft bislang sehr vielversprechend.
Die liquiden Mittel im Konzern betrugen zum 31. Dezember 2021 EUR 255,1 Mio. (31. Dezember 2020: EUR 145,3 Mio.). Die Eigenkapitalquote erhöhte sich begünstigt von der Kapitalerhöhung und einem positiven Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2021 auf 29 % gegenüber 16 % zum 31. Dezember 2020.
Hohe Dynamik bei Akquisitionen und Exits
Das Geschäftsjahr 2021 war das bisher transaktionsreichste in der Unternehmensgeschichte der Mutares. Auf der Akquisitionsseite hat Mutares in den drei Segmenten Automotive & Mobility, Engineering & Technology sowie Goods & Services insgesamt 14 Akquisitionen erfolgreich abgeschlossen. Mit EXI, Clecim, Repartim, Lapeyre, La Rochette, ADComms, Innomotive Systems Hainichen, Ganter Construction & Interiors, LMS, Asteri und Frigoscandia hat Mutares elf Plattform-Investments sowie mit Permasteelisa España, Rasche Umformtechnik und NCC Road Services in Dänemark drei Add-on-Investments für die Donges Group, PrimoTECS Group und Terranor Group vollzogen. Die im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2021 vereinbarte Übernahme von Toshiba Transmission & Distribution Europe wurde nach dem Bilanzstichtag im ersten Quartal 2022 abgeschlossen; das Unternehmen firmiert nun als Balcke-Dürr Energy Solutions. Der Abschluss der im November 2021 angekündigten Übernahme von Sealynx International als Add-on-Akquisition für die SFC Solutions Group, die wiederum der ESF Industrial Solutions Group im Segment Automotive & Mobility zugerechnet wird, soll im zweiten Quartal 2022 abgeschlossen werden.
Die zunehmende Reife der Beteiligungen im Lebenszyklus des Mutares-Geschäftsmodells spiegelt sich auch in den zahlreichen Transaktionen auf der Exit-Seite wider. Insgesamt konnte Mutares im Geschäftsjahr 2021 sechs Unternehmen in die Hände neuer Eigentümer übergeben. So wurde Balcke-Dürr Rothemühle Deutschland an die Howden Group, Nexive an die Poste Italiane und die STS Group an die Adler Pelzer Group erfolgreich veräußert. Weiter folgten die Exits von TréfilUnion, EUPEC und La Meusienne an LiCap und von Cenpa an Accursia Capital. Schließlich hat die Donges Group ihre Tochtergesellschaft Norsilk an Protac veräußert. Der Vollzug des bereits im Dezember vereinbarten Verkaufs von BEXity an die Raben Group erfolgte nach dem Abschlussstichtag im Februar 2022.
Volle Transaktionspipeline mit vielversprechenden Akquisitionsmöglichkeiten auch für das Geschäftsjahr 2022
Im ersten Quartal 2022 wurden bereits Vereinbarungen für zwei Transaktionen unterzeichnet: die Akquisition von Vallourec Bearing Tubes von Vallourec und das ATI Sheffield Geschäft von Allegheny Technologies Incorporated als neue Plattform-Investments für das Segment Engineering & Technology. Weitere wesentliche Zukäufe sind in einer weit fortgeschrittenen Phase mit einem Umsatzvolumen von annähernd EUR 1,0 Mrd. und Mutares ist zuversichtlich im Laufe des zweiten Quartals 2022 weitere Transaktionen zu verkünden. Die aktuelle Pipeline umfasst ein Umsatzvolumen von mehr als EUR 11,0 Mrd. und betrifft im Wesentlichen die Bereiche Automotive & Mobility sowie Engineering & Technology, ausgewogen verteilt über alle aktiven Märkte. Die herausgegebene Mittelfristprognose von mind. EUR 5 Mrd. Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2023 kann daher bestätigt werden. Auf der Exit-Seite prüft Mutares weiterhin mögliche Optionen für die exit-reifen Beteiligungen des Portfolios, insbesondere für die Donges Group, einen der führenden europäischen Komplettanbieter von Stahlbrücken, Stahlkonstruktionen sowie Dach- und Fassadensystemen, einschließlich eines möglichen Börsengangs der Donges Group oder einzelner Teile daraus. Bis eine finale Entscheidung getroffen wurde, konzentriert sich die Donges Group weiterhin auf die Umsetzung ihrer Strategie von Rentabilität und Wachstum.
Positive Entwicklung in den Segmenten
Im Segment Automotive & Mobility stiegen die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2021 auf EUR 719,9 Mio. (Vorjahr: EUR 602,4 Mio.). Für den deutlichen Zuwachs ist insbesondere der Beitrag der Akquisitionen von LMS im Geschäftsjahr 2021 und SFC Solutions im Vorjahr verantwortlich. Das EBITDA des Segments lag mit EUR 86,4 Mio. bedingt durch die Gewinne aus günstigem Erwerb („Bargain Purchase“) von LMS und ISH über dem Vorjahreswert von EUR 65,7 Mio. Das um Sondereffekte bereinigte Adjusted EBITDA belief sich aufgrund gestiegener Rohstoff- und Energiepreise sowie der noch negativen Ergebnisbeiträge aus den Neuakquisitionen auf EUR -20,0 Mio. (Vorjahr: EUR -13,3 Mio.).
Das Segment Engineering & Technology verzeichnete im Berichtsjahr eine Steigerung beim Umsatz auf EUR 871,9 Mio. (Vorjahr: EUR 534,7 Mio.). Zum Anstieg beigetragen haben vor allem die Akquisitionen aus dem Berichtsjahr und dem Vorjahr, darunter Lacroix + Kress und La Rochette Cartonboard. Das Segment-EBITDA erreichte im Berichtszeitraum EUR 64,3 Mio. (Vorjahr: EUR 59,6 Mio.), begünstigt insbesondere von den Gewinnen aus günstigem Erwerb („Bargain Purchase“) aus den Erwerben von Clecim und La Rochette sowie dem Exit von Balcke-Dürr Rothemühle. Das Adjusted EBITDA lag – auch aufgrund der noch negativen Ergebnisbeiträge der Neuakquisitionen – bei EUR -2,0 Mio. nach EUR 7,6 Mio. im Vorjahr.
Die Umsatzerlöse im Segment Goods & Services wuchsen im Geschäftsjahr 2021 auf EUR 912,4 Mio. (Vorjahr: EUR 446,7 Mio.). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Akquisitionen von Lapeyre, Terranor und SABO zurückzuführen. Das Segment-EBITDA belief sich auf EUR 450,8 Mio. (Vorjahr: EUR 29,0 Mio.). Allen voran die positiven Konsolidierungseffekte aus dem Erwerb von Lapeyre und der Veräußerung von Nexive wirkten sich hierauf positiv aus. Das Adjusted EBITDA lag im Geschäftsjahr 2021 bei EUR -13,2 Mio. (Vorjahr: EUR -17,0 Mio.). Die noch negativen Ergebnisbeiträge der Neuakquisitionen überkompensieren dabei noch die erfreulichen Restrukturierungserfolge bei BEXity, Terranor Group und SABO.
Das Adjusted EBITDA differiert signifikant entlang der drei Phasen der Wertschöpfung, die Beteiligungen üblicherweise während ihrer Zugehörigkeit zur Mutares Group durchlaufen (Realignment, Optimization und Harvesting).
Operative Phase im Rahmen des Mutares Geschäftsmodells | Zugeordnete Beteiligungen zum 31. Dezember 2021[3] | Umsatzerlöse in EUR Mio. | Adj. EBITDA in EUR Mio. |
Realignment |
|
748,1 | -45,7(-6,1 %) |
Optimization |
|
939,0 | -21,8(-2,3 %) |
Harvesting |
|
817,1 | +32,3(+4,0 %) |
Ausblick
Mutares hat 2021 ein weiteres Rekordjahr in schwierigstem Marktumfeld erreicht. Dies ist nicht nur eine Bestätigung für die Wachstumsstrategie einhergehend mit der Robustheit, eines breiten, auf Risikostreuung angelegten Portfolios und des Geschäftsmodells, sondern auch die Basis für die weitere Wachstumsstory auf dem Weg zu einem weiteren Rekordjahr 2022.
Der Jahresüberschuss der Mutares SE & Co. KGaA soll regelmäßig in einer Spanne von 1,8 % bis 2,2 % der konsolidierten Umsatzerlöse der Mutares Group liegen. Ausgehend von erwarteten Umsatzerlösen für die Mutares Group von mindestens EUR 4 Mrd. erwartet der Vorstand daher im Geschäftsjahr 2022 einen Jahresüberschuss in Höhe von EUR 72 Mio. bis EUR 88 Mio., bei einem Beitrag des Portfolio Income[4] von EUR 80 Mio. bis EUR 100 Mio. Der Vorstand geht somit aufgrund der aktuellen Planungen davon aus, dass auch für das Geschäftsjahr 2022 ein ausreichend hoher Jahresüberschuss erzielt werden kann, um die Dividendenfähigkeit der Mutares SE & Co. KGaA mindestens auf dem Niveau der Markterwartung sicherzustellen.
Gleichzeitig führt der mit der militärischen Invasion russischer Streitkräfte am 24. Februar 2022 begonnene Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zu großer Unsicherheit in Bezug auf die künftige geopolitische und konjunkturelle Entwicklung. Die direkten Auswirkungen dieses Konflikts betreffen zwar nur einen geringen Umsatzanteil der Mutares Group mit Kunden in der Ukraine sowie das ukrainische Werk der Plati Group, die indirekten Auswirkungen – insbesondere durch die internationalen Sanktionsmaßnahmen auf die Lieferketten der Portfoliogesellschaften sowie die Nachfrage nach deren Produkten und Dienstleistungen durch deren Kunden – sind aktuell jedoch nicht verlässlich abschätzbar. Die Prognose des Vorstands setzt infolgedessen auch ausdrücklich voraus, dass sich Risiken aus dem kriegerischen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine nicht in einem für die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage von Mutares signifikanten Maß realisieren.
Telefonkonferenz heute um 14:00 Uhr
Für Analysten, Investoren und Pressevertreter wird heute um 14:00 Uhr (MESZ) eine Video- und Telefonkonferenz (Webcast) in englischer Sprache stattfinden. Anmeldungen hierfür sind möglich per E-Mail an [email protected]. Die per Webcast gezeigte Präsentation kann unter https://ir.mutares.com/veroeffentlichungen/ heruntergeladen werden.
[1] In Bezug auf die Gesamtzahl der Aktien zum 31. Dezember 2021, inkl. von der Gesellschaft gehaltener eigener Anteile.
[2] Das Adjusted EBITDA ist eine um Sondereffekte bereinigte EBITDA-Steuerungskennzahl. Basis für die Berechnung bildet das berichtete Konzern-EBITDA, bereinigt um transaktionsbedingte Erträge (Bargain Purchases), Restrukturierungs- und sonstige Einmalaufwendungen sowie Entkonsolidierungseffekte.
[3] Die im Laufe des Geschäftsjahres 2021 veräußerten Beteiligungen tragen zeitanteilig, d. h. bis zum Vollzug des jeweiligen Exits, zu den Umsatzerlösen sowie dem Adjusted EBITDA der jeweiligen Wertschöpfungsphase bei.
[4] Umsatzerlöse und Dividenden aus dem Portfolio ergeben das sog. Portfolio Income.